Mehr als 110 Dezibel: Laubbläser schaden der Natur!
Der Herbst ist die Zeit der Laubsauger und -bläser in Gärten und Straßen. Früher noch wurde mit dem Laubrechen und Besen hantiert, heute dominieren Laubsauger und Laubbläser das Bild. Friedrich Mayer-Stach vom Bund Naturschutz Fürstenfeldbruck informiert, dass diese Geräte die Gesundheit der Menschen und die Umwelt durch ihren Lärm und den Schadstoffausstoß schädigen. Je nach Modell erzeugen sie über 110 Dezibel und sind damit lauter, als so mancher Presslufthammer und die meisten Kreissägen. Laubsauger und -bläser, die von einem Zwei-Takt-Verbrennungsmotor angetrieben werden, sprühen außerdem mehr als ein Drittel des Kraftstoffes unverbrannt als giftige Kohlenwasserstoffe in die Umwelt. Mit dem Laub wird der auf der Straße liegende Feinstaub aufgewirbelt. Dieser enthält Dieselruß sowie Abrieb von Reifen und Bremsen, d.h. krebserregende Substanzen, die dann von den Menschen eingeatmet werden.
Die Natur wird nachhaltig geschädigt. Die Geräte vernichten mit den Blättern auch Kleintiere wie Spinnen und Insekten. Außerdem zerstören sie Pflanzensamen. Die weggeblasenen Blätter und Äste können nicht mehr auf dem Boden verrotten, die Humus- und Nährstoffbildung wird behindert. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum.
Der Bund Naturschutz empfiehlt daher, auf den Einsatz von Laubbläsern zu verzichten und stattdessen ganz traditionell zu Rechen und Besen zu greifen, die ohne schädliche Emissionen auskommen. Das herbstliche Laub sollte auf Beete und unter Gehölze verteilt werden. Dort bietet es Schutz für die Kleinlebewesen, schützt den fruchtbaren Boden vor Erosion, verhindert das Austrocknen der für die Pflanzen wertvollen Erde und bietet Stauden und Sträucher Kälteschutz. Während des Zersetzungsprozesses versorgen die Blätter den Boden außerdem mit Nährstoffen.