Hochwertige Sportbälle werden von Hand genäht. Sie kommen aus Indien, Vietnam, Thailand und vor allem aus der „Welthauptstadt der Ballmacher“, dem pakistanischen Sialkot. Fair geht es dabei nicht immer zu. Näher und Näherinnen verdienen oft nur einen Bruchteil des gesetzlichen Mindestlohns, und leiden zudem häufig unter schlechten Arbeitsbedingungen. Näherinnen und Näher benötigen 700 Stiche pro Ball und schaffen so im Schnitt sechs Bälle am Tag – für 0,35-0,50 Euro pro Ball. Einen kompletten Lederball zu nähen, ist für Laien fast unmöglich.
Beim Gröbenzeller Sporttag am 28. Mai konnte Jeder ausprobieren,
wie aufwändig und mühsam das Nähen eines Balles ist – mit dem Original-Werkzeug und den Original – Lederwaben. Aber es gab auch die Gelegenheit, die Technik unter erleichterten Bedingungen mit Stoffwaben kennen zu lernen. Selbstverständlich gab es beim Aktionstag auch Informationen zum Thema Sportbälle und Fairer Handel: „Fairtrade-zertifizierte Sportbälle ermöglichen den Nähern und Näherinnen deutlich verbesserte Lebens- und Arbeitsbedingungen“, berichtet Joachim Niehoff vom Arbeitskreis Fairer Handel der Gröbenzeller Agenda 21. Er beschreibt, dass diese Bälle in zertifizierten Werkstätten produziert werden, die regelmäßiger Kontrolle unterliegen. Die Beschäftigten sind demokratisch organisiert und haben Mitspracherechte. Diskriminierungen sind ebenso verboten wie Zwangs- und Kinderarbeit. Die Löhne müssen mindestens dem gesetzlichen Mindestlohn entsprechen, und werden schrittweise durch Lohnerhöhungen an einen existenzsichernden Lohn angeglichen.
Organisiert wurde das Projekt durch die Gröbenzeller Agenda 21 – AK Fairer Handel, die Ortsgruppe des Bund Naturschutz, das Jugendzentrum Impuls sowie die Handballabteilung des 1. SC Gröbenzell.
Quelle: Pressetext Joachim Niehoff – Agenda 21 Gröbenzell – Arbeitskreis Fairer Handel
Bildrechte: GEPA – The Fair Trade Company /C.Nusch