Am 14. Juni 2022 hat die Bürgerstiftung für den Landkreis Fürstenfeldbruck erstmalig Klima- und Umweltpreise vergeben: vier Hauptpreise und zwei Sonderpreise. Eine Fachjury, bestehend aus Vertretern von Bürgerstiftung, Sparkasse, Süddeutscher Zeitung, Bund Naturschutz, NaturGarten e.V., tat sich nicht leicht, unter den vielen Bewerbern einen Gewinner zu ermitteln. Fast alle Projekte waren preiswürdig. So wurden gleich vier Preise vergeben – mit je 1.000 Euro dotiert.
„Noch einen Preis für Klima- und Umweltschutz, werden Sie sich sicherlich fragen. Warum?“, so die Einleitung von Vorstandsvorsitzender Dorothee von Bary. Der Grund für die Bürgerstiftung sei es, mehr Menschen mit diesem dringenden Thema zu erreichen. Und nicht nur die Preisträger auszuzeichnen, sondern deren Projekte weiter zu begleiten, durch Netzwerke zu verknüpfen und weitere Betreuung zu gewährleisten. Ein nachhaltiges Vorhaben also. So auch der Fokus der Jury bei der Beurteilung: Modellcharakter, leicht nachzuahmen und einzurichten, die Regeln des Umweltschutzes beachten, ressourcenschonend seien, soziale Kontakte schaffen, sowie auf Dauer Bestand haben.
Und die Preisträger sind:
Puchheim „Stadtnatur“ mit gleich vier Projekten zusammengefasst. VHS Permakulturgarten, Stadtbeete, Wildbienengarten, Stadtnatur-Pfad. – Projekte, die bereits im Vorfeld für Aufmerksamkeit sorgten und Vorbild für die umliegenden Kommunen waren. Selbst holten sich die Puchheimer aber auch andernorts Anregungen, wie Bürgermeister Norbert Seidl bei der Preisübergabe bescheiden anmerkte.
Kreislauf-Schuppen in Gröbenzell – In einem umgebauten Bau-Container wird getauscht statt weggeworfen! Gegenstände wechseln den Besitzer. Ein ressourcenschonendes, nützliches und zudem leicht umzusetzendes Projekt mit Prädikat Modellcharakter!
Turmgeflüster e.V. aus Fürstenfeldbruck – mit dieser Wahl richte man sich an die Jugend, die sich mit interaktiven Spielen wie Theaterspielen, Malen, Workshops, Impro-Veranstaltungen, Poetry Slam Themen auch dem Thema Nachhaltigkeit widmet. Durch kreative und kritische Auseinandersetzung werden sich die Kinder und Jugendlichen ihrer individuellen Stärken bewusst. Und das mit einem hohen Maß an Spaß an der Sache.
Jugendorganisation Bund Naturschutz in Gröbenzell – Auch dieser Preis richtet sich an die Jugend, die sich in gärtnerischer Arbeit um die Essbare Stadt mit dem Anlegen von Gemüsebeeten, Kräuterschnecken sowie Tröge beschäftigt. Essbar und nutzbar nicht nur für die Bürger von Gröbenzell, sondern auch für die Insektenwelt, die vom erweitertem Nahrungsfeld profitiert. Und was motiviert den Nachwuchs mehr, für den geleisteten Einsatz honoriert zu werden!
Förderer dieses Preises ist die Sparkasse Fürstenfeldbruck, am Abend vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Peter Harwalik. Begleitet durch den Medienpartner Süddeutsche Zeitung, vertreten durch den Redaktionsleiter der SZ FFB, Christian Hufnagel.
Zwei weitere, undotierte Preise für herausragende und wegweisende Projekte wurden gleich zu Anfang vergeben. Diese Projekte können von der Bürgerstiftung laut Satzung finanziell nicht unterstützt werden, wurden jedoch ihrer immens wichtigen Projekte für den Umweltschutz mit einer Urkunde bedacht.
„Das gebrauchte Haus“ der Familie Lambertz. Es soll Mut machen, ein altes Haus nicht abzureißen, sondern zu sanieren und den Altbestand des Gartens so weit wie möglich zu belassen. Die Lambertz haben es im Sinne des Klimaschutzes und Umwelt vorbildlich vorgemacht.
Kolping-Afrika-Team. Peter Kiefer und Rainer Widmann nahmen in Vertretung des gesamten Teams die Urkunde entgegen. Seit 40 Jahren unterstützt die Kolpingfamilie zusammen mit Spendengeldern vieler Olchinger Bürger die Regenwaldschutzorganisation in der Demokratischen Republik Kongo (einst Zaire). In unermüdlichem Engagement setzt der frühere Pfarrer Josef Aicher aus Olching seine ganze Kraft vor Ort in dieses Projekt: den Regenwald vor Abholzung zu retten sowie die Bewohner des Waldes auszubilden, die dann wiederum ihren Lebensraum umsichtig selbst zu schützen wissen. Hierfür baute er sich ein bis heute funktionierendes Netzwerk auf, das Naturschutz und soziale Projekt in vielfältiger Weise vereint. Ein dynamisches Projekt, was eine Größe von unserem Münchner Verkehrsnetz umfasst, und auf die gesunde Lebensgrundlage vieler Generationen der Regenwaldbewohner samt Tierwelt setzt!
Im Anschluss an die Preisvergabe konnten sich Preisträger, Laudatoren, Jury und Gäste bei einem Umtrunk kennenlernen, austauschen und im besten Fall sich vernetzen.