KLIMA FAKTOR MENSCH so der Titel der Wanderausstellung des Bayerischen Landesamtes für Umwelt, die ZIEL 21e.V. ins Landratsamt FFB geholt hat. Was sind die Ursachen? Welche Folgen sind zu erwarten? Was kann ich tun? An vielen interaktiven Stationen findet der Besucher hierfür Antworten.
Klimafreundlich im Alltag
Ernährung, Konsum, Energie und Mobilität – Im Alltag gibt es viele Möglichkeiten sich klimafreundlich zu verhalten. Diese interaktive Ausstellung gibt Denkanstöße und regt zu Diskussionen an. Mit dem CO2- Rechner bekommt der Besucher gnadenlos veranschaulicht, dass er bereits bei Frühstück zur C02 Belastung beiträgt, an anderer Stelle erfährt er, dass wir im Vergleich zu anderen Ländern auf sehr großem Fuße leben. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Oktober 2018 zu den Öffnungszeiten des Landratsamts zu sehen: Mo bis Do 8 bis 18 Uhr; Fr 8 bis 16 Uhr. Ein Besuch lohnt sich!
Der Landkreis Fürstenfeldbruck hat sich bereits im Jahr 2000 das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 komplett auf erneuere Energien umzusteigen. Plan ist, den Energieverbrauch schrittweise zu reduzieren und heimische Ressourcen nachhaltig zu nutzen. Zur Unterstützung wurde im Jahr 2001 der Verein ZIEL 21 gegründet: Das Zentrum Innovative Energien im Landkreis Fürstenfeldbruck. (www.energiewende-landkreis-ffb.de/) Längst ist das kühn gesteckte Ziel in Gefahr, so Obermair und kaum mehr in diesem Zeitrahmen zu schaffen. Man stecke noch weit hinter den angestrebten Zielen zurück. Deshalb wurde mit Unterstützung von Landrat Thomas Karmasin ein zusätzlicher Aktionsplan aufgestellt. Bürger, Unternehmen, Verwaltung, die Politik… alle zusammen müssen Fahrt aufnehmen, so Obermair.
Mehr Power für den Klimaschutz
Verstärkung holte sich Ziel 21 am Rednerpult durch Hans Gröbmayr, seit 2011 Klimaschutzmanager für den Landkreis Ebersberg und gleichzeitig Geschäftsführer der Energieagentur Ebersberg-München. Einst waren ihm der Landkreis Fürstenfeldbruck mit der Gründung eines Vereins zum Schutz des Klimas ein Vorbild! Der Wille zum Umstieg auf erneuerbare Energien sowie dem Rückenwind des Stadtrates imponierten ihm. Mittlerweile aber ist es die kompetente, stete und strikte Arbeit von Hans Gröbmayr, die den Landkreis Fürstenfeldbruck mit Interesse auf den im Osten Münchens liegenden Landkreis Ebersberg blicken lässt. Heute sucht Ziel 21 den fachlichen Austausch mit Hans Gröbmayr und seinem 11-köpfigen Fach-Team der Energieagentur. „Einsparung und effiziente Nutzung von Energie sollte an erster Stelle unserer Bestrebungen stehen“, so Gröbmayr. Machen wir in diesem Tempo weiter wie bisher, sind wir im Jahre 2050 noch nicht am Ziel, schätzt Gröbmayr, dessen größter Antrieb es ist, all sein Wissen, seine Erfahrung und seine Kraft in das Klimaschutzmanagement zu stecken, seinen drei Kindern die Chance auf einen lebenswerten Planten zu bewahren. „Wir wissen was zu tun ist, aber es passiert viel zu wenig!“
Energieagentur Ebersberg-München
Mittlerweile hat die Energieagentur Ebersberg-München eine Vorbildfunktion nicht nur für den Landkreis Fürstenfeldbruck. Mit einem stark aufgestellten Team aus jungen Energieberatern, Ingenieuren und Kampagnenexperten (…-innen), Masters of Science und Umweltmanagern nehmen sie die Herausforderung einer Energiewende an. Baupläne werden auf Klimaschutzaspekte hin überprüft, die E-Mobilität wird forciert, für Windparks geworben und sich auf Festivals präsentiert, um ein anderes Publikum zu erreichen wie bisher. Sie gehen in ausgezeichnete Umweltschulen und bilden dort Energie-Scouts aus; Schüler, die Acht darauf geben, dass die vereinbarten Regelungen auch eingehalten werden, wie z.B. effizientes Lüften der Klassenräume. Sie schulen Hausmeister, schlagen Schülern vor, einen Deal mit ihren Eltern zu machen, daheim an möglichen Einsparungskosten beteiligt zu werden, um die Schüler auch für ihren Alltag zu sensibilisieren, bewusst Energie einzusparen. Ein praktisches Beispiel hierfür ist auch das Energiespar-Dorf, ein Modell vom Bund Naturschutz, an dem Schüler über Engerieverbrauch und –einsparung einer ganzen Gemeinschaft diskutieren können. Und die jungen Leuten hätten erstaunlich kluge Idee, so Gröbmayr, dessen neueste Aktion ein Runder Tisch ist, an dem die Politik, die Verwaltung und des Klimamanagement sitzt. Hier werden die Entwicklungspläne und bereits erstellte Konzepte aus den Schubladen hervorgeholt, auf den Tisch gelegt, nach sofortiger Umsetzbarkeit hin gesichtet, besprochen, angegangen und verpflichtend auf den Weg gebracht. Nach einem Jahr, am selben Tisch in gleicher Runde wird evaluiert. Im besten Falle kann dann das nächste Projekt in gleicher Weise angegangen werden. Dieses Vorgehen wird Gottfied Obermair besonders gefallen, denn ist es nicht ganz nach seinem Motto: Alle zusammen müssen Fahrt aufnehmen! Damit auch die nachfolgenden Generationen noch eine Grundlage zum Leben haben.